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Geschwistertrauer

Trauernde Geschwister

Leider haben wir im Bereich Wesel keine Geschwisterselbsthilfegruppe. Dennoch möchten wir einige Informationen über Geschwistertrauer geben.

Der Tod eines Kindes trifft die ganze Familie. Trauernde Eltern fühlen sich oft hilflos und wissen nicht, wie sie ihre überlebenden Kinder unterstützen können. Sie müssen dennoch Eltern sein zu einer Zeit, in der ihre eigenen emotionalen und körperlichen Ressourcen extrem belastet sind. Man nennt Kinder oft "die vergessenen Trauernden", da sich die Aufmerksamkeit von Familienangehörigen und Freunden sich hauptsächlich auf die Eltern konzentrieren.

Obwohl die Trauergefühle trauernder Kinder der von Erwachsenen sehr ähnlich sind, zeigen sie diese auf andere Art und Weise, da sie jung sind und nicht auf die gleiche Weise damit umgehen können wie Erwachsene. Nach außen scheinen Kinder manchmal etwas durcheinander und defensiv und sie möchten ihre Trauer ungern mit den Eltern teilen - sie holen sich ihre Unterstützung lieber von Freunden oder anderen.

Ein Kind reagiert auf den Verlust des Geschwisterkindes und zusätzlich auf das veränderte Verhalten der Eltern und anderen Personen, die ihnen nahe stehen. Versichern Sie Ihren Kindern, dass die Schwere Ihrer Trauer nicht die Liebe ihnen gegenüber vermindert. 

Folgende Punkte sind sehr häufig zu beobachten: Ganz plötzlicher Wechsel von Traurigkeit zu Spiel und Spaß, Schlafstörungen, Albträume, Rückgang von Schulleistungen, Gereiztheit und Launenhaftigkeit, starke Trennungsängste, Rückkehr von bereits abgelegten Verhaltensweisen (z.B. Daumenlutschen, Bettnässen), große Angst um die noch lebenden Angehörigen, Übernahme der Aufgaben des Verstorbenen, Vorwürfe gegen sich und andere. Schuldgefühle (subjektives Schuldempfinden).

Die folgenden Tipps kommen von betroffenen Eltern, überlebenden Kindern und professionellen Therapeuten, um trauernden Eltern den Umgang mit den überlebender Kindern zu erleichtern.

Das Alter der Kinder

Bedenken Sie den Entwicklungsstand Ihres Kindes. Kinder im Alter von 0-6 Monaten haben natürlich noch keine Vorstellung vom Tod, können aber auf das veränderte Verhalten der Eltern nach dem Todesfall reagieren. Zwischen 6-18 Monaten verstehen Kinder bereits Ansätze von Trauer, sehen den Tod allerdings als etwas Vorübergehendes. Mit 18 Monaten bis 5 Jahre wird der Tod weiterhin als etwas Vorübergehendes gesehen.
Da sie Schwierigkeiten haben, die Permanenz zu verstehen, muss konkret erklärt werden, was Tod bedeutet. 6-8 Jährige verstehen, dass das Geschwisterkind nicht mehr zurückkehren wird und dass der Tod universell ist (es könnte auch mir passieren). Mit 9-12 Jahren versteht ein Kind die Realität des Todes und ist neugierig auf biologische Aspekte des Todes und Einzelheiten der Beerdigung. Ab 13 Jahren versteht ein Kind den Tod auf ähnliche Weise wie es Erwachsene tun.

Erklären Sie Ihren Kindern ehrlich, was den Tod des Geschwisterkindes verursacht hat. Geben Sie auf alle Fragen einfache, direkte Antworten, die man später weiter erläutern kann. Greifen Sie dem Kind nicht vor. Beantworten Sie nur, was das Kind von sich aus wissen will.

Den Tod erklären

Um den Kinder die Angst zu nehmen, dass noch ein weiteres Geschwisterkind - oder auch sie selbst - sterben könnten, erklären Sie, dass es drei Gründe gibt, warum ein Mensch stirbt:

Dass jemand sehr, sehr krank ist;
dass jemand sehr schwer verletzt ist;
und dass jemand sehr, sehr alt ist.

Vermeiden Sie Schönmalerei; es wird sehr leicht von Kindern missverstanden. Ein verstorbenes Geschwisterkind schläft nicht; Gott ist nicht gekommen um das Kind zu sich in den Himmel zu holen; das Kind wurde nicht "nach Hause gerufen". Solche Äußerungen verwirren Kinder und erzeugen nur weitere Ängste.

Auf der Webseite Kindertrauer finden sie weitere hilfreiche Informatio